Habitare Secum – in sich selbst wohnen und mit sich selbst identisch zu sein ist ein Grundbegriff benediktinischer Spiritualität.
Das Habitare Secum spricht aber nicht nur Mönche, sondern letztendlich jeden Menschen an.
Die große Frage steht immer da: Wer bin ich?
Wer bin ich, wenn ich meine verschiedenen Rollen z.B. als Unternehmer(in), Manager(in), Vater/Mutter, Sohn/Tochter, Ehemann/Ehefrau, Bruder/Schwester, Freund(in) einmal außer Betracht lasse?
Diese Frage kann sich nicht im Außen beantworten, sondern nur in mir. Diese Frage verlangt, dass ich mit mir alleine bin und einen Raum schaffe um mich auf diese Frage einlassen zu können.
Für einen Mönch ist dieser Rückzugort sicherlich die Mönchszelle, aber auch weltliche Menschen können solche Plätze der Sammlung finden.
An diesen Orten der Stille können wir selbst zur Ruhe kommen.
Hier können wir üben – uns selbst und der ganzen Wirklichkeit zu begegnen.
Habitare Secum ist keine Weltflucht, sondern es führt immer wieder zurück in die Welt und hin zu den Menschen.
Wer bei sich selbst angekommen ist, der kann aus dieser in der Stille gewonnen Kraft und Zuversicht alle Herausforderungen des Lebens meistern.
Ein solcher Mensch wird sich an dem für ihn bestimmten Platz im Leben, mit seinen individuellen Aufgaben, nicht mehr aus seiner Herzensruhe bringen lassen.
